Éric Chevillard konzipiert sein Blog L’autofictif als Anti-Autofiktion. Der Autor greift das Diskursmodell der Autofiktion auf, unterwandert es jedoch im selben Moment, indem er mit den Erwartungen an das Diskursmodell bricht. Chevillard schafft sich mit L’autofictif einen Ort der spielerischen Autoreflexion, der durch seinen Status als öffentliches »Journal« gleichzeitig auf Außenwirkung abzielt. Ziel dieses Artikels ist es, unter Berücksichtigung der außergewöhnlichen Konzeption des Blogs, die Konturen der in diesem Spannungsfeld geformten »posture« Chevillards nachzuzeichnen.