In dieser Arbeit wurden 617 Untersuchungen, die in den Jahren 2006 bis 2013 im Institut für Rechtsmedizin der WWU Münster erfolgten, retrospektiv ausgewertet. Es handelte sich um klinisch-rechtsmedizinische Untersuchungen von Kindern, Jugendlichen und Frauen, bei denen den Tatvorwürfen der körperlichen und sexuellen Gewalt nachgegangen wurde. Der Schwerpunkt der Arbeit lag auf der Analyse der Verletzungsmuster der Opfer mit dem Ziel die Merkmale der verschiedenen Misshandlungsarten auszuarbeiten. Sowohl bei Frauen als auch bei Kindern bzw. Jugendlichen erweist es sich vor allem bei sexueller Gewalt als schwierig die erhobenenen Befunde einzuschätzen, da diese oft nicht eindeutig und aussagekräftig genug sind. Insgesamt lässt sich schlussfolgern, dass eine frühzeitige Untersuchung des Opfers eine bessere und umfangreichere Befundsicherung und Beurteilung zulässt. Zudem sollte eine standardisierte Anamnese und Untersuchung mithilfe von Erhebungsbögen erfolgen, sodass die Daten vollständig erhoben werden.