Die Arbeit basiert auf einer Längsschnittstudie in der SchülerInnen hinsichtlich ihrer klassenmilieuspezifischen Handlungsbefähigungen (Kompetenzen, Dispositionen, Wertorientierungen, Alltagspraktiken) untersucht wurden. Sie will anhand statistischer Analyse und interpretativer Rekonstruktion von Biographien unter kritischer Bezugnahme auf die Structure-Agency Debatte, Bourdieus Habitustheorie und Arbeiten zur kulturellen Reproduktion von Class und Gender aus dem Umfeld der British Cultural Studies einen Beitrag zum Verständnis des Verhältnisses von Struktur und Handlungsbefähigung ausgehend von milieuspezifischen Sozialisations- und Bildungsprozessen leisten. Deutlich wird zum Einen, dass nicht allein die kognitiven Kompetenzen für den schulischen und beruflichen Erfolg verantwortlich sind, sondern darüber hinaus kulturelle Orientierungen und motivationale Dispositionen, die sich abhängig vom familiären Hintergrund entwickeln; zum Anderen, dass sich die individuellen Handlungsbefähigungen der Heranwachsenden als strukturelle Varianten der Muster klassenmilieuspezifischer Handlungsbefähigungen auffassen und Bourdieuschen Sozialraum verorten lassen.