Gegenstand des Forschungsprojekts ist die symbolistische Tradition mit Blick auf das letzte Drittel des 20. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum, das unter die Bezeichnung Meta-Symbolismus fällt. Formal untergliedert sich die Arbeit in zwei Teile: einen theoretischen und einen praktischen, der sich mit dem Wiederaufkommen der symbolistischen Tradition in der DDR anhand von vier Einzelstudien befasst. Anhand der unterschiedlichen Verbreitungswege, der sprachlich-kulturellen Unterschiede sowie der sozialhistorischen Umstände, denen der Symbolismus in einem Zeitraum von fast 150 Jahren unterworfen ist, weist die Verfasserin mittels eines selbst konzipierten symbolistischen Drei-Phasen-Modells nach, dass literarische Traditionen entgegen Hobsbawms These Wandlungen unterliegen. Ferner zeigt die Untersuchung, dass die poststrukturalistischen Schriften der Gruppe Tel Quel zum Bestandteil der Tradentenkette geraten und so zum Aufkommen des Meta-Symbolismus nach 1945 beitragen.