Komik ist ein universelles Phänomen des menschlichen Lebens, sie lässt sich auf allen Ebenen sozialer Interaktion finden – im Freundeskreis genauso wie am Arbeitsplatz oder auf der Bühne. Als ein anthropologisches Phänomen ist Komik variabel und hängt ab von der jeweiligen Zeit, Gesellschaftsform, Kultur, dem Milieu, der sozialer Situation und den beteiligten Akteuren. Gerade dank dieser Variabilität sowie den vielfältigen Funktionen (kommunikativen, sozialen, psychischen) gibt Komik Auskunft über die jeweilige Zeit, Kultur und ihre Subjekte. Die Fragen der gegenwärtigen Komikpraxis standen im Fokus der zwischen 2010 und 2012 von der Herausgeberin an der WWU Münster durchgeführten Seminare. Den Studierenden wurde die Möglichkeit geboten, sich 1) mit den theoretischen und empirischen Grundlagen der interdisziplinären Komikforschung im Kontext von Macht, Gender und Kultur zu beschäftigen und 2) ihre eigenen empirischen Mikroanalysen durchzuführen (Bühnenkomik, Kommunikation im Freundeskreis/am Arbeitsplatz). Die vorliegende Publikation stellt das Ergebnis dieser Analysen dar, die aufgrund ihres innovativen Charakters der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.