Zur Beurteilung von Palliativmedizin und präfinalen Belastungen in der Kinderonkologie erfolgte die retrospektive Analyse der Krankenakten von 99 von 1995 bis 2004 verstorbenen Patienten der Universitätsklinik Münster. Die Patienten litten zu 42% an Leukämien, Lymphome, MDS, 24% an ZNS-Tumoren, 33% an sonstigen soliden Tumoren. 41% der Patienten führten individuelle kurative Heilversuche durch, 80% erhielten eine palliative Therapie. Ein hoher Anteil zytostatischer Therapien (69%) spiegelt den großen Bedarf auch in dieser Therapiephase wider. Die palliative Betreuung wurde in 88% der Fälle durch das UKM geleistet. Die häufigsten Symptome in der Lebensendphase waren Schmerzen (85%), neurologische Ausfallsymptome (33%) sowie Übelkeit und Erbrechen (25,7%). Zum Todeszeitpunkt waren 40% der Palliativpatienten stationär, 60% Zuhause, 1% im Hospiz. Der Anteil Zuhause verstorbener Kinder stieg mit Verbesserung der ambulanten Versorgungsmöglichkeiten (Brückenteam) von 50% auf 63% an.