Zur Zeit entwickelt sich auf Grundlage des Kyoto-Protokolls ein internationaler Markt für Klimaschutzzertifikate, die von den sogenannten Annex-B-Ländern für die Erfüllung ihrer Klimaschutzziele benötigt werden. Russland ist der größte potentielle Anbieter von Kyoto-Klimaschutzzertifikaten und gleichzeitig der dominante Anbieter auf dem europäischen Erdgasmarkt. Da die Erdgasverbrennung zu Emissionen des Treibhausgases CO2 führt, existieren Wechselwirkungen zwischen den beiden Märkten, die von Russland im Rahmen eines simultanen Optimierungskalküls genutzt werden können und zu interdependenten Strategien auf dem Erdgas- und Klimaschutzzertifikatemarkt führen. Die Untersuchung dieser Strategien bildet den Schwerpunkt der Arbeit. Es wird eine modellgestützte Analyse durchgeführt, die sich auf die Erdgasnachfrage des europäischen Elektrizitätssektors als Ausgangspunkt für die Entwicklung der interdependenten Strategien Russlands konzentriert.