In der Dissertation Europa – Von Krisen gezeichnet. Raumtheoretische Analysen zum literarischen Europa-Diskurs der Gegenwart stehen essayistische und literarische Texte im Zentrum, die Europa über seine Krisen in den Blick nehmen. Es werden insbesondere die Europa-Beiträge von Robert Menasse, Geert Mak, Hans Magnus Enzensberger, Jonas Lüscher sowie Harald Greib untersucht. Die Texte verhandeln Europas Krisen zentral über räumliche Parameter und stellen den Kontinent aus verschiedenen Blickrichtungen dar. Der theoretische Zugriff erfolgt über den ,Spatial Turn‘, der Raum nicht als gegeben, sondern als Produkt sozialer und medialer Prozesse ansieht. In den essayistischen und literarischen Texten werden festgefügte Begriffe und Konstrukte wie ‚Nation‘ oder ‚Region‘, aber auch ‚Europa‘ selbst kritisch hinterfragt. Indem diese Raumeinheiten miteinander in Bezug gesetzt werden, ergeben sich Bedeutungsverschiebungen, die festgefahrene Denkmuster relativieren und damit wichtige Anstöße für Debatten zur ‚Idee Europa‘ sowie zur Zukunft des Kontinents geben.