Neutrophile Granulozyten (PMNs) sorgen als unspezifische Abwehr bei angemessener Stimulation für eine adäquate Produktion von Sauerstoffmetaboliten (z.B. Superoxidanionen (O2-)) zur Abtötung von Pathogenen. Eine exzessive Stimulation jedoch führt zu einer übermäßigen Sekretion dieser Produkte und damit auch zu systemischen Zellschädigungen (vgl. MOF, SIRS). Durch Lysophosphatidylsäure (LPA) als Priming-Substanz, kann ein zweiter, ansonsten harmloser Stimulus, zu einer überschießenden O2--Produktion führen. Lokalanästhetika (LA) dagegen sind bekannt für die Inhibition der metabolischen Aktivität von PMNs. In dieser in vitro-Studie wurden humane PMNs über 10min bzw. 1h mit Lidocain, Ropivacain (S-) und Tetracain inkubiert, bevor sie einem Priming mit LPA (10-4M) und anschließender Aktivierung mit formylierten Peptiden bzw. Phorbolestern unterzogen wurden. Alle LA reduzierten in Konzentrationen von 10-6 - 10-4M die durch LPA-Priming potenzierte O2--Produktion in Abhängigkeit von der Inkubationszeit.