In diesem Beitrag wurde eine Archäologie des modernen Terrorismus versucht, indem vormoderne Wahrnehmungen und Klassifikationen politischer Delinquenz in England in den Blick genommen wurden. Dabei zeigte sich, dass die englische Gesellschaft seit dem 16. Jahrhundert politische Delinquenz tatsächlich immer wieder als kollektive Bedrohung beobachtet hatte, was jedoch mit einer Übertragung des modernen Terrorismus-Konzepts nur unzureichend und eher anachronistisch erklärt werden kann. Vielmehr sorgte das aus dem Spätmittelalter stammende und bis 1848 gültige englische Hochverratsgesetz – weil es über das Faktische hinausging und auch das Fiktionale sanktioniert (imagining the King’s Death) – für eine bemerkenswerte Virulenz von Verschwörungstheorien und kollektiven Ängsten vor politischen Morden. Durch die Veränderbarkeit der Hochverratsnormen konnte fast jede Form politischer Delinquenz als Hochverrat klassifiziert werden.
Titelaufnahme
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- TitelVerräter, Verschwörer, Terroristen : Juristische Klassifikationen, gesellschaftliche Wahrnehmungen und Visualisierungen von politischer Delinquenz und kollektiver Bedrohung in Großbritannien, 16.-19. Jahrhundert
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- Erschienen
- SpracheDeutsch
- Bibl. ReferenzBeitrag zum Kolloquium "Polizei, politisches Verbrechen, Terrorismus und innere Sicherheit", 17.7.-19.7.2008, Frankfurt a. M.
- DokumenttypKonferenzband
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