Wie haben sich weibliche individuelle Handlungsspielräume innerhalb der russländischen Gesellschaft im ersten Jahrzehnt seit Beginn der perestrojka verändert? Welche Strategien entwickelten Frauen in einer Umbruchssituation, die oft charakterisiert wurde durch den Dualismus von "Mehr Freiheit - weniger Sicherheit"? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der vorliegenden qualitativen Studie. Im ersten Teil finden sich historisch-systematische Übersichtsdarstellungen zum Wandel der Sozialstruktur Russlands, zu Veränderungen der Geschlechterformation sowie zur Geschichte des Kleinunternehmertums. Die geschlechtsdifferenzierte Sekundärauswertung quantitativer Daten zu Kleinunternehmern in Russland schließt sich an. Vor diesem Hintergrund werden biografische Interviews mit Moskauer Kleinunternehmerinnen ausgewertet. Relevante Themenblöcke werden ausführlich präsentiert. Die Vorstellung einzelner Kleinunternehmerinnen spannt ein Feld auf, auf dem sich sämtliche Fälle des Samples verorten lassen.