Die Dissertation erforscht die Gründe für Aufstieg und Niedergang sowie die innere soziale Schichtung des Dolichenuskultes und seine Sozialfunktion mit den Mitteln der Statistik. Durch Kombination statistischer Kategorien konnte die Kultgeschichte in ihren Zusammenhängen beleuchtet werden. Als Fundus für die statistischen Erhebungen dienen 315 inschrifttragende Denkmäler des Kultes, die der Mindestanforderung genügen, den Namen eines Stifters oder Begünstigten zu enthalten. Die repräsentative Quellenbasis ermöglichte es, fundierte Ergebnisse zu erhalten, die teilweise erheblich von den bisherigen Erkenntnissen der Forschung abweichen. Die Arbeit enthält außerdem einen Katalog von 99 Inschriften, in dem Neufunde und neu interpretierte Inschriften der letzten 25 Jahre vorgestellt und kommentiert werden. Dieser Katalog versteht sich als ergänzendes Corpus und schließt an das bisher letzte vollständige Corpus (CCID) an, das im Jahre 1987 herausgegeben wurde.