Beide Konflikte lassen ähnliche historische Wurzeln und Ursachen durch die britische Mandatspolitik im heiligen Land wie bei der Teilung der irischen Insel erkennen. Die Frage nach religiösen und/oder ethno-nationalistisch begründeten Motivationsfaktoren liegt auf der Hand. Neben diesen cleavages tragen mit weniger Intensität noch heute eine Terra-Irridenta-Problematik und die Diskriminierung der jeweiligen gesellschaftlichen Minderheit zum gewaltsamen Widerstand der Minorität gegen die Staatsmacht und ihre Sicherheitsorgane bei. Letzteren kommt die Rolle zu, ein exklusives und für die Majoritätsgesellschaft Identitäts konstituierendes Moment darzustellen. Religion erfüllt ein starkes Moment zur Mobilisierung auch säkular-nationalistischer Akteure. Mit Blick auf das Erstarken betont religiös-fundamentalistischer Kräfte muss mglw. dem Faktor Religion letztendlich aber doch mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden, als es das Konzept des Ethnoradikalismus bisher konzediert hat.