Durch Untersuchungen am experimentellen Modell der isolierten zellfrei perfundierten Rattenniere konnte in der Arbeit gezeigt werden, dass es bei zellfreier Perfusion zu einer exponentiellen Abnahme der Ausscheidung noch in der Niere verbliebener roter Blutzellen über den Urin kommt, die umso schneller erfolgt, je höher die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) und das Urinzeitvolumen sind. Zusammen mit früher erhobenen Untersuchungsbefunden zur mehrfach höheren Ausscheidung von Albumin an diesem experimentellen Modell kann die 1986 erstmals formulierte Hypothese der „repaired defects“ weiter unterstützt werden, die davon ausgeht, dass glomeruläre Kapillaren kleinere und größere Defekte aufweisen, die unter in vitro Bedingungen mit fehlendem Gerinnungspotential und der „einfachen“ Perfusat-Rezeptur demaskiert werden, was die höhere Proteinpermeabilität erklären könnte und bei Erythrozytenzusatz die Hämaturie durch Defekte, die unter in vivo Bedingungen dagegen überwiegend abgedichtet sind.