In dieser Dissertation wird der Frage nachgegangen, ob intensives Diskriminationslernen plastische Veränderungen im auditorischen Kortex bewirkt. Im 1. Experiment wurde daher die Wirkung eines dreiwöchigen Frequenzdiskrimi-nationstrainings untersucht. Zwei magnetoenzephalographische (MEG) Messungen definierten die ?normalen? MMN-Amplituden, eine Messung während, am Ende des Trainings und 3 Wochen danach wurden damit korreliert. Im Laufe des Trainings verbesserte sich die gerade noch unterscheidbare Frequenzdifferenz deutlich und erhöhten sich die Amplituden der N1m und des MMF bis zum Ende des Trainings und fielen 3 Wochen danach leicht ab. Im 2. Experiment wurden die neuronalen ?Spuren? des Lernens von nicht-nativem Mora-timing untersucht. Deutsche Probanden lernten in 10 Trainingseinheiten von 1 1/2 Stunden japanische Wortpaare zu diskriminieren, die sich in mehreren Stufen durch die Länge eines Mora unterschieden. Ein deutlicher Anstieg der Diskriminationsleistung korrelierte signifikant mit der MMF-Amplitude und mit der Abnahme der Reaktionszeiten im Training und der Latenzen der MMF. Im 3. Experiment wurden japanische Probanden als Muttersprachler mit dem gleichen Paradigma auf Kurzzeitplastizität untersucht. Im Vergleich zu den deutschen Probanden zeigte sich eine erhöhte Sensitivität des MMF für kleinere Unterschiede auf dem ?anni?- und ?kiyo?-Kontinuum vor dem Training. Es konnte erstmalig gezeigt werden, dass intensives Diskriminationslernen zu plastischen Veränderungen im menschlichen Gehirn führen, wie sie in neuromagnetischen Antworten gezeigt wurden. Muttersprachler weisen dafür eine erhöhte Sensitivität, jedoch keine Kurzzeitplastizität auf.