Das Auftreten von Spermienantikörpern im Seminalplasma scheint mit einer Beeinträchtigung der Fertilität assoziiert zu sein. Der genaue Mechanismus, der zu einer Autoimmunreaktion gegen Spermien führt, konnte bislang nicht geklärt werden. Es wurde geprüft, ob die in der andrologischen Sprechstunde erhobene Anamnese von 504 Männern mit Fertilitätsstörungen relevante Hinweise auf den Nachweis von Spermienantikörpern im Seminalplasma gibt und eine Identifikation von Risikofaktoren ermöglicht. 299 Patienten mit positivem Spermienantikörper-Titer in der Ejakulatanalyse (mittels Gemischtem-Antiglobulin-Reaktionstest = MAR-Test) wurden 205 Kontrollen mit negativem MAR-Titer gegenübergestellt. Bei Patienten mit deutlich erhöhtem Spermienantikörper-Titer (MAR-Titer = 50%) konnte eine signifikante Häufung von Spermatozelen nachgewiesen werden, so dass möglicherweise Affektionen des Nebenhodens von Bedeutung für die Pathogenese von Spermienantikörpern sind.