Am Beispiel des Erdkundelehrplans für die gymnasiale Oberstufe des Landes NRW wird, inhaltlich und methodisch interdisziplinär angelegt, die Frage nach der unterrichtspraktischen Relevanz seiner methodischer Setzungen gestellt. Einleitend wird die Historizität der Begriffe Theorie und Praxis und ihr Verhältnis zueinander beschrieben. Im zweiten Teil wird der Lehrplan auf seine Konzeption, seinen Rezipientenbezug und auf die sprachliche Präzision hin analysiert. Die in den ersten beiden Teilen gewonnenen Erkenntnisse werden anschließend mittels einer standardisierten Befragung von Lehrerinnen und Lehrern überprüft. Ein Ergebnis ist, dass der Lehrplan eher jenem Elfenbeinturm zuzuordnen ist, als dass er in der schulischen Praxis die intendierte Umsetzung findet. Deshalb werden abschließend konkrete Hinweise für die künftige Lehrplanarbeit gegeben und u. a. Vorschläge zur Verbesserung der Kommunikation zwischen der wissenschaftlichen Theorie und der schulischen Praxis entwickelt.