Mittels der nicht- invasiven 1H- Magnetresonanzspektroskopie der Leber wurden 11 Patienten mit kolorektalem Karzinom und Lebermetastasierung vor Beginn und im Verlauf ihrer palliativen Chemotherapie untersucht und mit 23 Normalprobanden verglichen. Die Ergebnisse wurden mit Laborwerten, Tumormarkern und Computertomographien der Patienten korreliert. Ein prognostischer Marker für den Therapieverlauf war das Resonanzverhältnis der gesättigten zu ungesättigten Lipiden. Je höher der Wert dieses Quotienten bei einem Patienten während der Therapie war, desto höhere Chancen hatte der Patient, mit einer Regression zu reagieren. Ebenfalls scheinen hohe hepatische Lipidkonzentrationen vor Therapiebeginn zu einer besseren Ansprechbarkeit zu führen. Niedrige Ausgangslipidmengen vor einer Therapie sind häufig mit einem schlechten Therapieergebnis verbunden. Es kann in Zukunft möglich sein, Tumorpatienten gezielter zu behandeln, weil man durch diese Ergebnisse - nach Überprüfung der Daten anhand eines größeren Patientenkollektivs - Therapieverläufe besser vorhersehen und effizienter beurteilen kann.