Die vorliegende Arbeit beschreibt zwei unterschiedliche enantioselektive Zugänge zu hoch funktionalisierten A-Ring-Substrukturen der Taxane, die Darstellung strukturell vereinfachter C-Ring-Substrukturen der Taxane und die Versuche, diese durch Carbonyladdition zwischen C2 und C3 (Taxan-Numerierung) zu 9,10-seco-Taxanen zu verknüpfen. Es wurde versucht, ein auf diese Weise erhaltenes C-Aryl-9,10-seco-Taxan durch Ringschluß-Olefinmetathese in ein Taxan umzuwandeln. Stereoselektive Schlüsselschritte der A-Ring-Synthesen sind eine enantioselektive Carbonyladdition an ein cyclisches Keton nach Matull bzw. eine asymmetrische Dihydroxylierung nach Sharpless. Die Verknüpfung von A- und C-Ring erfolgt unter substratkontrollierter Diastereoselektivität (cyclisches Cram-Modell). Der Syntheseweg ist flexibel gehalten, um unterschiedliche Funktionalitäten zum B-Ringschluß zwischen C9 und C10 einführen zu können. Dies wurde durch Ersatz einer Vinylgruppe, die für die Ringschlußmetathese in den A-Ring eingeführt worden war, durch eine Esterfunktion demonstriert.