Procrastination (Aufschiebeverhalten) ist in den letzten Jahren häufiger Forschungsgegenstand. Bzgl. der Ursachen für Procrastination wird vermutet, dass die Handlungsregulation (v.a. das Planungsverhalten) beeinträchtigt ist. Mit drei Paradigmen zur Planungsfähigkeit werden Procrastinierende mit erhöhter Depressivität (P+D), mit niedriger Depressivität (P-D) und eine Kontrollgruppe (KG) untersucht. Weitere für die Handlungsregulation bedeutsame Konstrukte (u.a. Handlungskontrolle, Rumination) werden erfragt. Weder hinsichtlich der Spezifität persönlicher Pläne noch in einer neuropsychologischen und einer einungsdiagnostischen Aufgabe zeigen sich Gruppenunterschiede. Aber P+D und P-D zeigen eine signifikant höhere Lageorientierung und P+D weisen höhere Ruminationswerte auf als KG. Das Planungsverhalten Procrastinierender ist also unauffällig. Lageorientierung ist aber für Procrastination charakteristisch. Kognitive Auffälligkeiten zeigen sich insbes. bei depressiven Procrastinierenden.