Die vorliegende Dissertation rekonstruiert die Anfänge der thailändischen Parteiengeschichte von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis ins Jahr 1935. Die Entstehung politischer Parteien in Siam, wie Thailand zu diesem Zeitpunkt noch hieß, war Teil eines tiefgehenden Wandelungsprozesses in Staat und Gesellschaft. Ausgelöst durch die koloniale Expansion der Europäer in Südostasien und die resultierende Bedrohung der siamesischen Unabhängigkeit brachte die siamesische Staatsführung in dieser Zeit weitreichende Veränderungen auf den Weg. Die Autorin identifiziert Entwicklungen im siamesischen Organisationswesen und die über Jahrzehnte intensiv geführte Reformdebatte, in der auch Parteien thematisiert wurden, als entscheidende Faktoren für die Parteigenese nach 1932. Deren Wirkung und Zusammenspiel werden sowohl für die Zeit der absoluten Monarchie bis Juni 1932 als auch für die Anfangsphase der konstitutionellen Monarchie (1932-1935) rekonstruiert und analysiert.