Das Neuropeptid S (NPS) wirkt anxiolytisch, steigert Aufmerksamkeit und Wachheit sowie die Freisetzung von Stresshormonen, beeinflusst Lern- und Gedächtnisprozesse sowie die Nahrungsaufnahme und das Suchtverhalten. Zudem stehen Polymorphismen des NPS-Rezeptors u.a. in Zusammenhang mit psychiatrischen Erkrankungen und dem zirkadianen Phänotyp. Der paraventrikuläre Thalamus (PVT) empfängt emotionale und viszerosensorische Reize und moduliert in der Folge Wachheit sowie Aufmerksamkeit zur Generierung eines adaptiven Verhaltens. Der anteriore PVT trägt viele NPS-positive Fasern und seine Neurone exprimieren den NPS-Rezeptor. In dieser Studie wurden erstmalig die Effekte des NPS auf Neurone des aPVT der Maus untersucht. Das NPS bewirkt bei 40-50% der Neurone eine deutliche Aktivitätssteigerung durch Depolarisation des Membranpotentials und eine Steigerung der spontanen Aktionspotentialfrequenz. Eine Beeinflussung der synaptischen Übertragung in vitro konnte nicht beobachtet werden.