Multiple antenatale Steroidgaben zur Akzeleration der fetalen Lungenreife bei drohender Frühgeburtlichkeit wurde im Universitätsklinikum Münster bis 2000 durchgeführt. Entsprechend der Empfehlungen der ´National Institutes of Health` wurden ab 2001 nur noch eine einmalige antenatale Steroidgabe angestrebt. Ausgangspunkt dieser retrospektiven Arbeit war die Frage, ob diese Umstellung zu einem Anstieg von Häufigkeit und Schweregrad des Atemnotsyndroms bei Frühgeborenen geführt hat. Ferner wurde das Ausmaß der Assoziation zwischen ein- versus mehrmaliger Steroidgabe und dem pulmonalen Outcome untersucht. Erhoben wurden die Daten von 255 Frühgeborenen zwischen 23 und 32 vollendeten Schwangerschaftswochen. Es konnte kein signifikanter Anstieg der Atemnotsyndromhäufigkeit in den Jahren nach der Umstellung im Vergleich zu den Jahren vor der Umstellung nachgewiesen werden. Ein signifikanter Nachteil hinsichtlich des pulmonalen Outcomes nach ein- versus mehrmaliger Steroidgabe ergab sich nicht.