Das fetale Alkoholsyndrom (FAS) gehört zum Formenkreis der fetalen Alkohol-Spektrumstörung und ist auf Grund der umfangreichen klinischen Symptomatik schwer von einer Reihe von Differentialdiagnosen abzugrenzen. Laut S3-Leitlinie sind neben dem maternalen Alkoholkonsum die Säulen (1) Wachstumsstörungen, (2) Faziale Merkmale und (3) ZNS-Abnormalitäten ausschlaggebend für die Diagnosestellung. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Differentialdiagnosen der pränatalen Wachstumsstörungen und ihren möglichen Entstehungsformen. Da das fetale Wachstum maßgeblich durch die intrauterine Versorgung bestimmt wird, wurden die Einflussfaktoren nach Ätiologie in maternalen und fetalen Ursprungs unterteilt. Aufgrund der Vielfalt an Faktoren und der Problematik der Messungenauigkeit, beschäftigt sich die Arbeit außerdem mit der Fragestellung, inwieweit ein Festhalten an dem körperlichen Symptom der Wachstumsstörung, als eine der diagnostischen Säulen des FAS, überhaupt sinnvoll ist.