Es wird eine Übersicht zur Häufigkeit von nach proximal dislozierten Gallengangsdrainagen und den Risikofaktoren dafür gegeben. Zusätzlich werden die klinischen Symptome und die verschiedenen Methoden der Stentbergung analysiert. Ausgehend von 4 Fällen des Marienkrankenhauses Nordhorn konnten weitere 15 Fälle aus dem Universitätsklinikum Münster aufgearbeitet werden. Übereinstimmend lagen die Raten der proximalen Stentdislokationen in Nordhorn und der zitierten Literatur bei fast 5%. Eine Cholangitis trat bei einem Patienten in Nordhorn und bei zwei in Münster auf, ein Verschlussikterus bei 2 respektive 5 Patienten. Dauerhafte Schäden oder Todesfälle kamen nicht vor. Die Dignität der Grunderkrankung und die Liegedauer einer Prothese im Gallengang hatten keinen Einfluss auf die Dislokationsfrequenz. Proximale Dislokationen waren seltener bei papillennahen Stenosen, längeren Stents und Stenteinlage ohne Papillotomie. Die Erfolgsraten bei der Stentbergung waren durchgehend hoch.