Armut ist ein multidimensionales Phänomen, dessen Bekämpfung nicht mit einer vorgefertigten Sammlung von Standardlösungen möglich ist. Will man die armutsbekämpfende Wirkung eines wirtschaftlichen Sektors wie des Tourismus maximieren, ist man gezwungen, zunächst eine sehr umfangreiche ‚differenzierte Diagnose’ des jeweiligen Umfelds vorzunehmen. Erst dadurch wird es möglich, einen Katalog von Vorschlägen zu erarbeiten und Prioritäten zu setzen. In der vorliegenden Arbeit wird hierzu eine Methodologie für die Makroebene erarbeitet, mit der das Zusammenspiel zwischen Armut und Tourismus länderspezifisch untersucht werden kann. Der Erfolg dieser Methodologie wird am Beispiel des Landeskontexts von Ruanda getestet. Das Ergebnis sind – neben einer wertvollen generalisierbaren Methodologie – politisch-praktische Anweisungen für eine verbesserte Nutzung des Tourismus für die Armutsbekämpfung in Ruanda.