Laut Literatur erinnern Linkshänder visuelle Stimuli tendenziell rechtsgerichtet, Rechtshänder dagegen linksgerichtet (kontralateraler Effekt). In der vorliegenden Arbeit konnte dieser Effekt lediglich mit gestützter Erinnerung und beweglichen Stimuli nachgewiesen werden, nicht jedoch mit Wiedererkennung. Bei Wiedererkennung spiegelbildlicher Bilderpaare erinnerten alle Vpn eher eine Rechtsorientierung sowie das auf der linken Position dargebotene Bild. Der kontralaterale Effekt wird bei Wiedererkennung vermutlich durch Richtungs- und Positionsschemata aufgrund der gewohnten Leserichtung überlagert. Eine Untersuchung westlicher Comiczeichnungen bestätigt die Dominanz eines Handlungsverlaufs von links nach rechts mit dem Handelnden auf der linken Position. Dies wird als Beleg für die Existenz von Richtungs- und Positionsschemata interpretiert. Zwei Theorien über den Ursprung des kontralateralen Effekts, die Hemisphärentheorie sowie die Motor-Imagery Theorie, werden diskutiert.