In dieser Studie wurde erstmalig unter Zuhilfenahme der Kriterien der International Headache Society eine Evaluation der Lebenszeit-Prävalenz von Migräne bei MS durchgeführt. Im Rahmen dieser Fall-Kontroll-Studie wurden 512 Patienten mit nach Poser-Kriterien diagnostizierter MS und 512 alters- und geschlechtsgematchte Personen eingeschlossen. Bei 71 der MS-Patienten (13,9%) konnte die Diagnose Migräne gestellt werden, während in der Kontrollgruppe bei 98 Patienten (19,1%) diese Diagnose zutraf. Dieser Unterschied ist statistisch signifikant (p=0,023). Bei der schubförmigen Verlaufsform der MS ließ sich bei 37 Patienten (18,9%), bei der primär chronischen und der sekundär chronischen Verlaufsform bei insgesamt 13 Patienten (9,6%) eine Migräne diagnostizieren. Dieser Unterschied ist ebenfalls statistisch signifikant (p=0,02). Daraus lässt sich folgern, dass für den Unterschied zwischen beiden Gruppen primär die niedrige Prävalenz bei den chronischen Verlaufsformen der MS verantwortlich ist.