Zur Beschreibung der Arbeitsunfähigkeit (AU) dienten Daten von 490 Patienten einer deutschen Landarztpraxis zwischen 1998 und 2004 mit 2033 AU-Episoden und 15591 AU-Tagen. Resultate: Frauen waren im Durchschnitt länger und häufiger arbeitsunfähig. Eine kleine „Hochnutzergruppe“ (13% der Patienten) wies eine AU-Summe von mehr als 60 Tagen auf und generierte 61,2% der AU-Tage im Kollektiv. In der Hochnutzer-Gruppe fanden sich signifikant häufiger Frauen, Patienten mit psychischen Erkrankungen sowie mit einer AU-Episode von mehr als 15 Tagen in Folge. Die AU-Belastung sank von 1998 - 2003 um 41%. Das Rauchverhalten korrelierte mit der Häufigkeit einer AU durch Atemwegsinfekte. Die Verteilung und Größenordnung der sechs häufigsten AU-Diagnosen im eigenen Kollektiv entsprachen den Daten gesetzlicher Krankenversicherer. Die Merkmale der Hochnutzer-Gruppe indizieren Risikofaktoren einer ungünstigen AU-Entwicklung. Die Bedeutung der AU für die Arzt-Patienten Interaktion wird beleuchtet.