Die vorliegende Arbeit untersucht die späthellenistischen und kaiserzeitlichen Weihreliefs aus dem nördlichen Mysien unter stilistischen, ikonographischen und typologischen Gesichtspunkten. Die Denkmäler werden zudem auf ihre Abhängigkeit von den klassischen attischen Weihreliefs und ihre Beziehungen zu den Grabreliefs der gleichen Zeit hin überprüft. Die Auswertung zeigt, wie sehr die klassischen Vorläufer ikonographisch und typologisch prägend waren, die ihrerseits aber auch mit einheimischen Stil- und Darstellungselementen verbunden werden konnten. Weihreliefs und Grabreliefs nähern sich dabei typologisch an. Ergänzt wird die archäologische Bewertung der Denkmäler durch epigraphische, topographische und historische Aspekte. Die aus den Untersuchungsparametern gewonnenen Ergebnisse beleuchten nicht nur die Stilphänomene späthellenistischer und kaiserzeitlicher Reliefplastik, sondern leisten einen wesentlichen Beitrag zur Religionsgeschichte dieser kleinasiatischen Landschaft.