Nach einigen Vorläufern im 17. Jahrhundert wurde der Begriff Crisis in der politischen Publizistik Großbritanniens vor allem im parteipolitischen Diskurs nach der Revolution von 1688/89 virulent. Aber erst der Publizist Richard Steele etablierte 1714 den Begriff Crisis in einem so betitelten Pamphlet als Schlagwort im öffentlichen Diskurs. Mit der Begriffsverwendung verband sich bei Steele aber keineswegs eine ausgefeilte Zeitdiagnose. Vielmehr nutzte er Crisis als Absatz fördernden und auf den Effekt zielenden Signalbegriff. In der politischen Pamphletistik trat Crisis das Erbe des älteren Signalbegriffs Popery an, zu dem Steele 1714 noch die Brücke geschlagen hatte. Die Briten besaßen um 1700 ein gewisses Vorverständnis über die Bedeutung von Crisis, was nicht nur die Funktionsweise des Signalbegriffs erklärt, sondern auch die Debatte um die Zulässigkeit dieser Begriffsverwendung, die sich jeweils an Steeles Krisenpamphlete von 1714 und 1720 anschloss. Letztlich trug diese Debatte aber nur zur weiteren Popularisierung des Begriffs bei.