Diese Arbeit untersuchte die differentielle Wirksamkeit eines universellen suchtpräventiven Lebenskompetenzprogramms (LKP) bei Schülern mit unterschiedlichem Ausgangsrisiko für Substanzmissbrauch. In einem quasi-experimentellen Design wurden 675 Hauptschüler der Experimentalbedingung mit LKP oder der Kontrollbedingung ohne LKP zugewiesen und zu 4 Messzeitpunkten schriftlich befragt. Anhand der Selbstauskünfte über Problemverhalten (früher Substanzkonsum, Devianz, Aggressivität, Schuleschwänzen) wurde ein additiver ungewichteter Risikoindex gebildet. Untersucht wurde, ob der Risikoindex die Effekte des LKP auf Tabak-, Alkoholkonsum und personale Schutzfaktoren moderierte. Unabhängig vom Ausgangsrisiko waren am Ende der 5. Klasse signifikant weniger Raucher in der Experimental- gegenüber der Kontrollbedingung. Effekte auf den Alkoholkonsum zeigten sich nicht. Sowohl Schüler mit geringer Risikobelastung als auch jene mit erhöhter Vulnerabilität können vom universellen LKP profitieren.