Der österreichische Schriftsteller Peter Handke steht in dem Ruf, ständig nach neuen Methoden und Formen des Erzählens zu suchen. Unentwegt beobachtet er die Dinge und Menschen seiner Umgebung sowie die Natur und sich selbst mit höchster Aufmerksamkeit. Dabei entdeckt und reflektiert er die unauffälligsten, nebensächlichsten und scheinbar unwichtigsten Dinge und Vorkommnisse, die im normalen Alltag, sei es aus Gewohnheit oder Unachtsamkeit, kaum zur Kenntnis genommen werden. So stehen vor allem in den Schriften, die im Titel als ‚Versuche‘ gekennzeichnet sind, vielfältige Phänomene des Alltagslebens im Fokus des Schreibprozesses. Dies durch eingehende Analyse des Versuchs über die Müdigkeit (1989), des Versuchs über den Stillen Ort (2012), und des Versuchs über den Pilznarren (2013) aufzuzeigen, ist eines der Ziele der Arbeit. Darüber hinaus befasst sich diese näher hin mit für das Verständnis von Handke wichtigen Aspekten seines Schreibstils und ihrer poetologischen Funktion.