Ziel der vorliegenden prospektiven Beobachtungsstudie ist zu untersuchen ob Depression ein Risikofaktor für unerwünschte Ereignisse in den Tagen nach einer koronaren Bypass- oder Klappen-OP ist. Hierfür füllten 186 Patienten des Universitätsklinikums Münster vom 03.Juni bis 10.Dezember 2009 präoperativ den PHQ-D Fragebogen zur Erfassung einer Depression aus. Eine depressive Symptomatik lag bei 23,7% vor. Unter 75-Jährige mit Depression hatten ein signifikant höheres Risiko ein Durchgangssyndrom zu bekommen als die nicht depressive Vergleichsgruppe. Depressive Frauen, die eine isolierte Bypass-OP mit HLM durchliefen, hatten eine signifikant längere Liegezeit. Depressive Frauen unter 75, die eine isolierte Bypass-OP mit HLM durchliefen hatten insgesamt eine fast 8-fach erhöhte Inzidenz an Komplikationen. Im Patientenkollektiv fanden sich die Risikofaktoren Hochrisikogruppe nach Euroscore, andere OP als isolierter Bypass mit HLM, Alter über 75, weibliches Geschlecht und alleine leben.