Seit 1991 werden in Münster Patienten, die an der familiären adenomatösen Polyposis (FAP) leiden, mit der nichtsteroidalen antiinflammatorischen Substanz (NSAID) Sulindac behandelt. Die vorliegende Arbeit wertet die Ergebnisse der regelmäßig durchgeführten Blutuntersuchungen aus. In der Literatur gibt es viele Berichte über unerwünschte Nebenwirkungen von Sulinac und anderen NSAIDs, besonders betroffen sind hierbei der Gastrointestinaltrakt, Leber und Niere. In dieser Arbeit zeigt sich dagegen weder eine Beeinflussung des hämatopoetischen Systems (Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten, Differentialblutbild), noch der Leberfunktion (Gesamtbilirubin, GOT, GPT, LDH, AP, ?-GT, PCHE) oder Nierenfunktion (Kreatinin). Die Gründe für diese Diskrepanz dürften wohl vor allem in der rektalen Applikationsart und der niedrigen Dosierung der Substanz zu suchen sein. Für den Tumormarker CA 72-4 zeigen sich hohe Werte bei starker Ausprägung der FAP. Beim CEA gibt es keine Korrelation.