Das akute Nierenversagen (ANV) mit der Notwendigkeit einer Nierenersatztherapie hat starken Einfluss auf die Prognose und den Krankheitsverlauf. Das wesentliche Ziel der vorliegenden Studie war zu evaluieren, durch welche Faktoren sich funktionelles und strukturelles Nierenversagen unterscheiden. Hierzu wurden die Daten von jeweils 21 Patienten mit funktionellem und mit strukturellem Nierenversagen ausgewertet, die auf der Intensivstation II im Universitätsklinikum Münster in den Jahren 1990/1991 behandelt wurden. Das wesentliche Ergebnis dieser Studie ist, dass Alter und Geschlecht der Patienten, die anamnestischen Risikofaktoren und die anamnestische Dauermedikation keinerlei prognostische Relevanz haben. Die schwerer erkrankten Patienten haben mehrheitlich ein strukturelles Nierenversagen und auch mehr Komplikationen, wie z.B. ein Leberversagen.