Meine Dissertation beschäftigt sich mit der Sprachphilosophie von Gottfried Wilhelm Leibniz. Leibniz vertritt zwei Thesen: (1) es gibt keine Form von Denken ohne die Anwendung irgendeiner Art von Zeichen; (2) Menschen haben die Tendenz, sich vermöge der Imagination vorzustellen, das, was der Imagination nicht unterworfen ist, d.h. Begriffe, die ihren Ursprung im Intellekt haben. Auf diesen beiden Thesen begründet Leibniz seine Sprachphilosophie. In meiner Dissertation zeige ich, dass diese Thesen auf Leibniz’ Metaphysik und Kognitionstheorie beruhen. Eine Analyse der Leibniz’schen Theorie der Sprachentstehung und Entwicklung aus diesem Blickwinkel ermöglicht es, zu erklären, inwiefern Leibniz eine wechselseitige Entwicklung von Sprache und Denken vertreten hat. Die Denkfähigkeit wird entwickelt, indem ein grammatikalisch und semantisch geregeltes Zeichensystem angewendet wird, d.h. eine natürliche Sprache.