Bilder und Texte leisten nicht dasselbe. Ausgehend von dieser Einsicht wird der intermediale Charakter jener Unterhaltungsromane (1970 - 2006) in den Blick genommen, die Gemälde als zentralen Erzählgegenstand inszenieren. Der primäre Fokus liegt auf dem Wie der Integration des Fremdmediums Bild in den Text: wie wird über das Medium Bild im ihm semiotisch wesensfremden Medium Text geschrieben, mit welchen literarischen Strategien das Gemälde vor Augen geführt? Darüber hinaus wird das Warum der Inszenierung des Kunstgegenstandes fokussiert und die intermediale Visualisierungsbestrebung der Literatur konstatiert: Da ihr Medium Text Außersprachliches nicht visuell repräsentieren kann, will sie durch Referenz auf das Piktorale an dessen medialen Kompetenzen partizipieren. Durch diesen Fokus werden diese primär auf Unterhaltung zielenden Romane als Visualisierungsliteratur bestimmt, als Texte, die auf visuelle Fremdmedien referieren, um nicht selbst sprachlich „visualisieren“ zu müssen.