Bei 39 Patienten waren Knieendoprothesen nach Tumorresektionen im distalen Femur bzw. in der proximalen Tibia implantiert worden. Sie zeigten nach durchschnittlich 5.7 Jahren Follow-up bei Ganganalyse und EMG ein funktionell gutes Gangbild. Dabei fiel die Tendenz der Entlastung ihrer OpE (operierte Extremität) deutlich ins Auge. Sie wiesen sowohl in der Einbeinstandphase als auch in der Schwungphase eine intraindividuelle Asymmetrie zugunsten der OpE auf. Die Geschwindigkeit war deutlich niedriger. Zudem fielen die Bodenreaktionskräfte auf, die eine verminderte Belastung der OpE mit dem Körpergewicht und einen verminderten Abstoß vom Boden zeigten. Zwischen den beiden Tumorlokalisationen waren bei sämtlichen Parametern keine signifikanten Unterschiede festzustellen. Beim EMG wies der Quadriceps der OpE eine deutlich verminderte Aktivität auf. Diese kann evt. als Grund für die verminderte Flexion beim sagittalen Kniewinkel, auch als stiff knee gait zu beschreiben, gewertet werden.