Adoptierte befinden sich zwischen zwei Familien, Herkunftssystem und Adoptivsystem. Sie streben nach Verbundenheit, einer familialen Heimat. Wie meistern sie diese Situation? Wie gestalten sie ihre Bewältigungsprozesse? Gibt es Bedingungen, wie Adoptierte eine überdauernde familiale Heimat für sich erwirken können? Auf der Grundlage qualitativer psychologisch-sozialwissenschaftlicher Forschung werden mit der Grounded-Theory-Methodologie narrative Interviews erwachsener Adoptierter analysiert. Bewältigungsprozesse für Verbundenheit sind Verortungsprozesse, diese realisieren die Adoptierten in 3 Phasen. Das Kernstück der Prozesse ist die Verortungsarbeit, an deren Ende Adoptierte ihre Ergebnisse verinnerlichen. Sie erreichen als Resultat des Verortungsprozesses eine stimmige Verortung. Diese wandelt sich durch innere oder äußere Impulse, Adoptierte nehmen die Verortungsarbeit erneut auf. Es gibt keinen finalen Endpunkt der Verortungsarbeit, sie vollzieht sich als Bewältigungsprozess über die Lebensspanne.