Schon vor dem Zweiten Weltkrieg unterhielten deutsche und niederländische Sozialdemokraten intensive politische Beziehungen zueinander. Nach 1945 nahmen SPD und die in den Niederlanden neu gegründete "Partij van de Arbeid", PvdA, diesen Faden wieder auf. Umrahmt von einem wegen der Vergangenheit nicht immer unproblematischen Verhältnis der beiden Nachbarländer pflegten die Schwesterparteien feste und zuweilen sehr streitlustige Kontakte. Diese rankten um die Zukunft des geteilten Deutschlands, den Fortgang des europäischen Integrationsprozesses und den Kalten Krieg. Die Arbeit untersucht die außen, sicherheits- und europapolitischen Motive der beiden Parteien zwischen 1945 und 1990, beleuchtet ihre gegenseitigen Beziehungen und setzt sich mit der programmatischen Entwicklung auseinander. Es wird die Frage beantwortet, inwieweit sich SPD und PvdA gemeinsam in die internationalen Beziehungen einmischten und welchen Einfluss sie auf das deutsch-niederländische Verhältnis besaßen.