Der überwiegende Teil der zugelassenen Impfstoffe wird heutzutage parenteral verabreicht und bietet aufgrund der Immunisierungsroute zwar systemischen aber keinen mukosalen Schutz. Im Hinblick darauf, daß 90 % aller Infektionen ihren Anfang über mukosale Oberflächen nehmen, wäre ein lokaler mukosaler Immunschutz von Vorteil. Dafür wäre eine Vakzinierung über die mukosale Route notwendig. Attenuierte mukosale Pathogene bieten sich aufgrund ihrer immunogenen Eigenschaften zwar als Lebendvektor an, bergen jedoch ein mögliches Restrisiko. Alternativ bietet sich die Möglichkeit, apathogene Mikroorganismen auf ihre Eignung als Impfstoffträger zu untersuchen. In dieser Arbeit wurde der kommensale Escherichia coli-Stamm Nissle 1917 als Lebendvektor für orale Immunisierungsstudien eingesetzt. Die anschließende Vakzinierung wurde im Mausmodell durchgeführt. Es konnte gezeigt werden, daß die entwickelte Vakzinierungsstrategie zu einer Induktion des mukosalen und systemischen Immunsystems führt.