Im Mittelpunkt der Dissertation steht Fritz Hippler, der nationalsozialistische Filmemacher und Reichsfilmintendant. Die deutliche Konzentration auf seine Person bietet die Möglichkeit, den Einsatz von Propaganda als Vermittlungskanal faschistischer Ästhetik im Dritten Reich zu erläutern. An Hippler lässt sich zudem nachvollziehen, wie rasch die nationalsozialistischen Funktionseliten die Macht des Mediums Film erkannt und für ihre Zwecke genutzt haben. Unerlässlich für das Verständnis des Hipplerschen Werks ist eine deutliche Unterscheidung zwischen direkter und indirekter filmischer Propaganda. Diese vermochte der talentierte Filmemacher je nach Bedarf einzusetzen. Zudem changiert der Grad des Antisemitismus in seinen Filmen. Während etwa die Kriegsdokumentationen kaum Judenhass abbilden, strotzt sein Hauptwerk, der „Der ewige Jude“, vor Antisemitismus und rassistischer Agitation. Nicht von ungefähr gilt „Der ewige Jude“ gleichsam als filmisches Begleitprogramm zum Holocaust.