Diffuse axonale Verletzungen (DAI) sind eine der Hauptursachen für tödliche Ausgänge nach traumatischen Schädelhirnverletzungen. In einer retrospektiven Studie wurden 30 Patienten des UKM mit nachgewiesener DAI betrachtet. Ziel war es Risikogruppen zu schaffen bei denen frühzeitig an die Entstehung von Scherverletzungen gedacht werden muss. Nachgewiesen wurden DAI in dieser Studie nahezu ausschließlich bei schweren Schädelhirntraumen mit einem GCS unter 8. Es zeigte sich dass Männer 5mal häufiger als Frauen von dieser Verletzungsform betroffen waren. Zudem wurden altersabhängige Unterschiede festgestellt. Jüngere Patienten erlitten häufig eine reine Beschleunigungstraumatisierung, während bei älteren Unfallopfern meist eine Kombination aus Beschleunigungs- und Kontakttraumatisierung vorlag. Eine Identifikation der protektiven Faktoren, die für die festgestellten Alters- und Geschlechtsunterschiede verantwortlich sind, könnte prophylaktisch oder therapeutisch genutzt werden.