Studien der Umweltbildungs- wie der Umweltbewusstseinsforschung zeigen, dass zwischen Wissen und Handeln im Bereich der Ökologie bestenfalls moderate Zusammenhänge bestehen. Diese Untersuchungen weisen aber zwei Defizite auf: (1) Ihr Fokus liegt auf einem objektiven Wissensbegriff, individuelle Konzepte werden kaum erfasst. (2) Hauptsächlich wird naturwissenschaftliches Wissen analysiert und dem Wissen darüber, welche Handlungsweisen einen Beitrag zum Umweltschutz darstellen, wird nur wenig Bedeutung beigemessen. Die folgende Studie stellt im Rahmen einer größeren Forschungsarbeit einen ersten Schritt dar, diesen beiden Defiziten zu begegnen. Sie analysiert die subjektiven Konzepte von Jugendlichen darüber, was ökologisches Handeln ist und stellt Beziehungen zwischen der Differenziertheit des Handlungswissens und dem (verbal berichteten) ökologischen Handeln her. Dabei wird – aktuellen Ansätzen der Umweltbewusstseinsforschung folgend – zwischen high- und low-cost Verhalten unterschieden. Die Ergebnisse zeigen, dass die subjektiven Konzepte der Jugendlichen vor allem die „klassischen“ Felder des ökologischen Handelns enthalten, wie sie in der Umweltbildung vermittelt wurden und werden. Aktuelle Konzepte einer Bildung zur Nachhaltigkeit werden von den Schüler demgegenüber weniger berücksichtigt. Wie erwartet, steht Wissen vor allem mit low-cost Verhalten in Zusammenhang. Für Verhaltensweisen, die Einbußen an Bequemlichkeit oder finanziellen Aufwand erfordern, stellt Wissen demgegenüber keinen guten Prädiktor dar.