Während Tausende von toten Fischen nach der Sandoz-Katastrophe im November 1986 den Rhein hinuntertrieben, machte der Verband der Chemischen Industrie in einer hierzulande veröffentlichten Anzeige darauf aufmerksam, dass Chemie in gesamtgesellschaftlicher Verantwortung – und damit politisch – handele. Ein Anspruch, den seitdem viele Chemie- und Pharmaorganisationen auf ihre Fahnen schreiben. Vor diesem Hintergrund wollen die Akteure mit ihrem Publikum über die Chancen und Risiken ihrer Ziele diskutieren. Ein Angebot, das nicht hält, was es verspricht, und sich als strategische Leitlinie ihrer Gesundheitskommunikation und Reputationspflege entpuppt. Gesellschaftliche Wertevorstellungen werden instrumentalisiert, um eigene Interessen zu legitimieren. Dialog enthüllt sich dabei als Monolog. Diesen Ansatz verfolgt die vom Land NRW geförderte Studie „Verantwortung als Duft-Marke“ bei der Analyse derer Imagekampagnen, die von 1987 bis Ende 2003 in deutschen Printmedien geschaltet wurden.