Klinische Studien der letzten Jahre haben gezeigt, dass Somatostatin vasoaktiv wirkt. In der vorliegenden Arbeit wurde die Therapie mit Somatostatin und die Kombination von Somatostatin und Noradrenalin am endotoxämischen Schaf untersucht und mit einer endo-toxämischen Kontrollgruppe verglichen. Zusätzlich wurden histologische Proben des terminalen Ileums mikroskopisch analysiert. Somatostatin induzierte allein und in Kombination mit Noradrenalin eine Erhöhung des mittleren arteriellen Blutdrucks und des systemvaskulären Widerstandsindex. Zeitgleich wurde aber der globale Sauerstofftransport durch die Kombinationstherapie von Somatostatin und Noradrenalin verschlechtert. Außerdem zeigten die histologischen Präparate der Darm-mukosa stärkere Läsionen bei den Tieren, die Somatostatin erhalten hatten. Aufgrund des verschlechterten globalen Sauerstofftransports und der intestinalen Schädigung erscheint die Gabe von Somatostatin in der Sepsis gegenwärtig nicht gerechtfertigt zu sein.