Die Arbeit berichtet über den Nachweis potentieller Virulenzfaktoren der als ECOR (E. coli Reference Collection) und DEC (Diarrheagenic E. coli Collection) bezeichneten internationalen Referenzsammlungen, mittels molekularbiologischer Methoden. Das alpha-hly-Gen wurde in 10 der 72 ECOR- und in 9 der 78 DEC-Stämme identifiziert. Das EHEC-hlyA-Gen konnte in keinem der ECOR- aber in 11 der DEC-Stämme detektiert werden. Alle Stämme mit enterohämolytischer bzw. alpha-hämolytischer Phänotypausprägung besitzen auch das entsprechende Strukturgen. Das stx-Gen wurde in 1 ECOR- und in 17 DEC-Isolaten, das eae-Gen, in 3 ECOR- und in 55 DEC-Stämmen identifiziert. Das Markergen ureC tauchte in keinem der ECOR-, jedoch in 17 DEC-Stämmen auf. Die Ergebnisse zeigen, dass potentielle Virulenzgene darmpathogener E. coli, wie eae und stx, in den bisher als apathogen angesehenen ECOR-Stämmen vorkommen. Die als positiv befundenen ECOR-Stämme stellen somit ein generelles Risikopotential dar.