Zur Klärung der Frage, wie vollzählig und vollständig das Epidemiologische Krebsregister für den Regierungsbezirk Münster (EKR MS) registriert, wurden verschiedene konventionelle sowie neue Methoden angewandt. Dazu wurden alle Meldungen des EKR MS (N = 518.780, Stand: 30.3.2004) einbezogen. Im Vergleich der Methoden zur Vollzähligkeitsschätzung erwiesen sich die log-linearen Modelle der RKI-Methode als den anderen Verfahren überlegen. Mit ihnen waren plausible, stabile und zeitnahe Schätzungen nach Erkrankungsjahr und Lokalisation möglich. Diese Methode belegt, dass im EKR MS für beide Geschlechter in 2002 die international geforderte Vollzähligkeit von über 90% erreicht wurde. Der Einbezug der Pathologen ab 1998 führte zu spürbaren Steigerungen der Vollständigkeit: der Anteil von Meldungen, die als DCN oder DCO klassifiziert wurden, sank bis 2002 erheblich. Zugleich stieg der Anteil histologisch verifizierter Tumore, während der Anteil fehlender Angaben zur Tumorausbreitung abnahm.