Erkenntnisfördernde Parameter römischer Provinzherrschaft sowie die Frage nach der Einheitlichkeit von Transformationsprozessen an der Wende zur Spätantike werden in der Forschung bis heute kontrovers diskutiert. Mithilfe eines raumanalytischen Zugangs und am Beispiel der nordafrikanischen Provinzen in der Zeit des 3. und 4. Jhs. n. Chr. will die vorliegende Arbeit zu dieser Diskussion beitragen. Ein differenzierter Blick zeigt, dass innerhalb des geographischen Raums Nordafrika mit seinen Provinzen Africa Proconsularis, Byzacena, Numidia, Mauretania Caesariensis und Mauretania Tingitana zu unterschiedlicher Zeit durchaus unterschiedliche Transformationsprozesse der historisch-politischen, administrativen und militärischen Räume stattfanden. Vor dem Hintergrund dieser Erkenntnis bestätigten Vergleiche mit dem Makro-Raum des Imperium Romanum sowie den Entwicklungen in anderen Regionen sodann, dass die Prämisse unterschiedlicher Entwicklungen von römischer Herrschaft aufgrund unterschiedlicher regionaler Erfordernisse (regionale `Handschrift´ der jeweiligen Transformationsprozesse) bis in die Spätantike zutrifft.